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Wir sorgen für Nachwuchs

Die mediendiele bildet aus

Um ausbilden zu können, wird ein Ausbilderschein benötigt, also habe ich mich bereit erklärt, diesen zu machen. Wir sind der Meinung, die Ausbildung zum/zur Mediengestalter/in ist ein toller, abwechslungsreicher Beruf mit vielen Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen – die nur während der Ausbildung erlernt werden können.

Mal wieder lernen – gar nicht so einfach

Im November diesen Jahres habe ich tatsächlich meine Ausbildereignungsprüfung bestanden. Zwischenzeitlich hatte ich große Zweifel. Und was soll ich sagen? Es war ein Abenteuer, das ich so schnell nicht vergessen werde – eine Mischung aus nervenaufreibendem Lernen, familiärem Chaos und einer Prise absurdem Humor.
Die Herausforderung begann schon beim Lernen. Mal ehrlich, wann habe ich das letzte Mal wirklich für eine Prüfung gebüffelt? Gefühlt vor 25 Jahren (als ich selber meine Ausbildung zum Mediengestalter absolvierte), damals noch mit bunten Karteikarten in der Hand und einem Cola- und Chipsvorrat neben mir – und versucht habe, Wissen in meinen Kopf zu prügeln. Heute ist das nicht einfacher – nur die Karteikarten sind digital bzw. half mir eine App und die Cola wurde durch Kaffee ersetzt. Und die Chips durch Ibuprofen.

Man tritt in Lego und wird angeschrien…

Zu Hause herrschte natürlich der ganz normale Wahnsinn. Drei Kinder, ein Fulltime-Job bei der mediendiele und der Anspruch, irgendwie auch noch die Grundlagen vom Berufsbildungsgesetz und Ausbildungsrahmenplan zu pauken. Ich hatte mir extra ein stilles Eckchen im Haus gesucht, das mir als Lernrefugium dienen sollte. Aber Stille? Die war Wunschdenken. Es gibt keine Stille mehr bei mir zuhause. Ich freue mich inzwischen über Presslufthammer und Feuerwehrsirenen.

Leute, das ist mittlerweile erholsam für mich und auch wirklich leise gegen das, was zuhause bei mir abgeht.
Kaum hatte ich mich in den Stoff vertieft, hallte ein fröhliches „Paaaapaaa!“ durchs Haus – gefolgt von einem Kleinkrieg um Spielzeug oder der Frage, ob ich wüsste, wo die Lieblingssocken geblieben sind. Nebenbei tritt man in Lego und wird angeschrien. Das Leben als dreifacher Papa halt…

Nico von der mediendiele

Gestandene Männer im Anzug machen einen auf Azubi

Die Theorieprüfung war dann halb so wild – es war das erste Mal, dass mich mein Gefühl nicht täuschte und das Ergebnis war am Ende tatsächlich in etwa so, wie ich es auch erwartet hatte. Die praktische Prüfung hingegen hatte es im Vergleich dann eher in sich. Ich durfte mir einen der Prüfer aussuchen, der den Azubi spielen sollte. Ein Bild für die Götter: gestandene Männer in Hemd und Anzug, bereit, sich als schüchterne oder aufmüpfige Lehrlinge auszugeben.

Ich entschied mich für denjenigen, der am freundlichsten lächelte – eine Entscheidung, die nicht unbedingt weise war. Denn wer hätte gedacht, dass mein „Azubi“ mehr Fragen stellen würde als meine eigenen Kinder? Vom Niveau waren diese Fragen im Übrigen auch ähnlich wie die meiner Kinder. Aber ich schweife ab.

Wie verpackt man bitte eine halbe Banane?

Mein Thema war „Wareneingang“. Klingt simpel, oder? Das dachte ich auch. Doch während ich mit Elan erklärte, wie man eine Lieferung überprüft und dokumentiert, stellte mein „Azubi“ mit glänzenden Augen Fragen, die mich kurzzeitig an meiner Lebensentscheidung zweifeln ließen. „Und wenn die Lieferung eine halbe Banane ist, wie verpacken wir die dann fachgerecht?“ Naja, nicht ganz. Aber so in etwa. Und warum mache ich eigentlich das Thema Wareneingang, wenn ich doch in einer Werbeagentur arbeite?!

Naja, wir bekommen schon viele Papiermuster und da ist es schon wichtig, dass meine Azubine lernt, wie man ein Paket fachgerecht aufmacht. Ich hörte, inzwischen können das auch dressierte Affen. Spaß beiseite: Die Prüfer waren sehr nett. Nachdem ich nach dem praktischen Teil das Kreuzfeuer von einer Viertelstunde erfolgreich überstanden hatte, musste ich noch kurz den Raum verlassen. Fünf Minuten später hatte ich die Gewissheit: Ich bin offiziell Ausbilder, es hat alles super geklappt, ich habe die Prüfung bestanden. Bäm. Ab sofort bitte wieder siezen.

Fazit

Es ist nie zu spät, sich neuen Herausforderungen zu stellen – und Humor hilft, wenn der Kopf raucht und das Chaos tobt. Eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Und obendrein haben wir noch die beste Azubine, die man sich vorstellen kann. Die verzeiht dem alten Ausbilder auch mal Fehler und Unaufmerksamkeiten.

Wir haben Dein Interesse geweckt? Bitteschön!

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